Technik soll begeistern!

Unter dem Titel

"Technik soll begeistern! Wie können wir unsere Kinder aus der Reserve holen?"

erschien im Juni 2004 ein Memorandum der Sylter Runde , einem Gesprächskreis, der im Frühjahr 2003 von Prof. Norbert Szyperski auf der Nordseeinsel Sylt ins Leben gerufen wurde.

Das Memorandum beschreibt die Ausgangssituation in Deutschland, die in mehreren Bereichen eine "bedenkliche Entwicklung in unserer Gesellschaft und Wirtschaft" offenbart. Dazu gehören der Mangel an Ingenieuren und die rückläufige Zahl der Studienanfänger in den Ingenieur- und Naturwissenschaften.

Die Sylter Runde empfiehlt eine "grundsätzliche Überprüfung des staatlichen und unternehmerischen Engagements im bildungs- und gesellschaftspolitischen Bereich" und nennt eine Reihe von Forderungen, die hier auszugsweise zitiert werden sollen:

- Überprüfung der Leistungsfähigkeit von Schulen anhand bestehender und aufzustellender Bildungsstandards, etwa in Form eines Bildungsmonitoring oder sonstiger Evaluierungen.

- Wahrnehmung der sozialen Verantwortung der deutschen Unternehmen für ihr Land, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung des Nachwuchses...

- Gezielte Analyse der derzeitigen Schwächen des Humankapitals in deutschen Unternehmungen, um die Ergebnisse bereits in der Schulausbildung berücksichtigen zu können.

- Ermutigung zu technologischen Investitionen auch unter höheren Risiken, um das „Undenkbare der Innovationen“ möglich zu machen.

- Anerkennung und Etablierung externer, außerschulischer Lernorte als komplementäres Angebot für die Bildung besonders bei technischen Kompetenzen.

- Unterstützung eines spielerischen ganzheitlichen Lernens von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit Technik und deren Entwicklung.

- Berücksichtigung der Tatsache, dass Mädchen in bestimmten Lebensphasen anders lernen als Jungen und ggf. auch andere Lebensmodelle haben.

- Theoretisch Erlerntes sollte stärker mit „anfassbaren materiellen Erfahrungen“ (schulisch und außerschulisch) verknüpft werden.

- Konsequente Nutzung von bereits vorhandenen Wissens- und Lernpotentialen der Kinder und Jugendlichen und Integration in die Lernprozesse.

- Klares Bekenntnis zu Eliten und deren Nutzen für die Gesellschaft sowie die deutliche Anerkennung von Leistungen in allen gesellschaftlichen Bereichen (auch im schulischen Bereich!).

- Einführung der leistungsorientierten Bezahlung von Lehrern und Lehrenden, wie sie in den meisten Ländern, die in der PISA-Studie besser abgeschnitten haben als Deutschland, bereits praktiziert wird. Insbesondere soll hierdurch eine motivierendere und auch gerechtere Versorgung der Lehrer und eine qualitiv hochwertigere Lehre sichergestellt werden. Damit könnte auch die Aufgeschlossenheit gegenüber begleitender technischer Bildung unterstützt werden.

- Beachtung von Best-Praxis-Fällen in anderen Ländern. So sind z.B. in Japan Experten im Handwerk hoch angesehene Persönlichkeiten.

- Unbürokratische Unterstützung von Eigeninitiative aller Bürgerinnen und Bürger, um unsere Kinder und Jugendlichen wieder für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, damit unser Land an die Spitze zurückkehrt.


Das gesamte Memorandum kann man als PDF Datei hier herunterladen bzw. ansehen .

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